Serenadenkonzert mit dem Trio goraSon
© Reinhard Röhrs Wenn am Sonntag, den 9. Juni 2024 um 16.00 Uhr das Trio goraSon zum diesjährigen Serenadenkonzert im Garten des Königin-Christinen-Hauses in Zeven aufspielt, lädt hoffentlich auch das Wetter zum Verweilen im Freien ein. Doch auch bei schlechter Witterung erklingen feurige Tanzmusik aus dem Balkan und jiddische Lieder bis hin zu virtuosen Klängen von Astor Piazzolla, dann allerdings im Inneren des Gebäudes. Der Eintritt ist wie immer frei!
Wer möchte, kann bereits um 15.00 Uhr an der Ausstellungseröffnung „Eine Sprache der Bäume“ von Ulrike Gölner in der Städtischen Galerie teilnehmen. Die Holzskulpturen der Künstlerin werden bis zum 25. August im Königin-Christinen-Haus während der Öffnungszeiten donnerstags und sonntags von 14.30 bis 17.30 Uhr sowie an Feiertagen und nach Vereinbarung, Tel.: 04281/999-800, gezeigt.
Ihrem neu erschienenen Album „Yiddish Cabaret" entsprechend zeigt goraSon in diesem Programm die vielfältigen Klangfarben yidddischer Kultur: Klezmertänze wie Bulgars und Freylekhs aus dem alten Galizien lassen das osteuropäische Schtetl wiederaufleben während Titel wie „Yiddisher Charleston“ oder „Squaredance“ an die damals neue Welt „Amerike“, erinnern. Alte yiddische Volkslieder, Theaterlieder und eigene Vertonungen von teils unbekannten Texten geben einen Einblick in die yiddische Lyrik mit ihrer sprachlichen Gewandtheit und philosophischen Weitsicht. Dazu kommen "Überraschungsgäste" aus den weiteren musikalischen Hintergründen des Trios zu Wort: Spannungsvolle Tangos, ein serbischer Kurgast, eine ungarische Wirtin: goraSon erweckt all diese Geschichten mit viel Spielfreude zu neuem Leben, von zarten, verwobenen Improvisationen zu virtuoser, feuriger Tanzmusik!
Miroslav Grahovac (Bajan) stammt aus Ex-Jugoslawien und kam als Jugendlicher zum Akkordeon. Neben seiner klassischen Ausbildung ist er versierter Kenner der vielfältigen Musik- und Tanzstile des Balkans. Trotz seines Aufstiegs vom vielprämierten Nachwuchstalent zum gefragten Interpreten klassischer Musik hat er seine musikantische Spielfreude nicht verloren und beeindruckt mit stilsicherer Virtuosität und augenzwinkerndem Humor.
Karin Christoph (5-saitige Violine, Strohgeige, Gesang): Nach ihrer klassischen Ausbildung kam sie auf der Suche nach „anderen“ Klängen nach Ungarn. Fasziniert von der Ursprünglichkeit und Wildheit der osteuropäischen Geigenmusik begab sie sich auf Reisen nach u.a. Ungarn, Rumänien, Moldawien und lernte dort vielfältige Spieltechniken sowie Klezmergeigenstile. Virtuos und mitreißend bewegt sie sich zwischen all diesen Welten. Sie studierte Musikethnologie, yiddische Sprache und Kultur und liebt es längst vergessene Melodien und Texte auszugraben und sie teilweise in völlig neuem Gewand wiederaufleben zu lassen.
Reinhard Röhrs (Kontrabass, Gesang) ist im Jazz zuhause und tourt zudem mit seinem Musik-Theater-Programm über Leben und Werk Christian Morgensterns seit vielen Jahren durch Deutschland. Seine Bühnenerfahrung und Präsenz machen ihn nicht nur zum idealen Interpreten yiddischer Theaterlieder. Er erdet die Musik des Trios mit Einfallsreichtum und rhythmischer Bodenständigkeit und schafft als typischer "Norddeutscher" mit seiner offenherzigen Art spielend den Kontakt zum Publikum.