Stadtgeschichte

Geschichte der Stadt Zeven

Die Stadt Zeven beging am 17. März 2011 das 1025jährige Jubiläum ihrer erstmaligen urkundlichen Erwähnung.

Zeven, mitten im Elbe-Weser-Dreieck gelegen und umgeben von Laub- und Nadelwäldern, wird zum ersten Mal 986 in der ältesten Urkunde des nahen Klosters Heeslingen unter dem Namen kivinan á Heeslingen (Kivinan zu Heeslingen) erwähnt. Jedoch haben zahlreiche Bodenfunde im Gebiet der Stadt und Samtgemeinde Zeven wie auch mehr als 30 stein- und bronzezeitliche Hügelgräber deutlich erkennen lassen, dass die Besiedlung weit zurück bis in die Vorgeschichte reicht.

Mit der Verlegung des Klosters Heeslingen wurde 1141 mit dem Bau der Klosteranlage und der Kirche begonnen. Wie schon in Heeslingen, wurde auch hier St. Vitus als Patron der Kirche gewählt. Das Kloster spielte fortan eine bedeutende Rolle für den Ort.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg fiel der Ort für über 50 Jahre an das Königreich Schweden (16.Jahrhundert) und war eine Nebenresidenz der Königin von Schweden.
Später wurde das Benediktinerinnenkloster aufgelöst, die Anlage verfiel, nur ein Gebäude blieb erhalten, in dem sich heute das Museum Kloster Zeven befindet.
Mit den gesamten Herzogtümern Bremen – Verden kam der Flecken Anfang des 18. Jahrhunderts in den Besitz des Kurfürstentums Hannover.
In dieser langen Geschichte sind zwei Ereignisse von besonderer Bedeutung, zum einen die Konferenz zwischen Bremen und Schweden im Mai 1694, die den Zustand der Teilung Bremens beenden sollte, und zum anderen die Konvention zu Kloster Zeven vom September 1757. Dieser Waffenstillstandvertrag zwischen Franzosen auf einer Seite und Hannoveranern und Engländern auf der anderen Seite beendete den ersten Feldzug des Siebenjährigen Krieges. Während die erstgenannte Konferenz zu einem Erfolg führte, hatten die Ergebnisse der Konvention jedoch nur einen sehr kurzen Bestand, da der britische König die Anerkennung verweigerte.

Mit einer kurzen Unterbrechung während der Franzosenzeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als der Ort dem Königreich Westfalen angehörte, gehörte Zeven bis 1866 zum Kurfürstentum Hannover. Im Auftrag des hannoverschen König kam Carl Friedrich Gauß 1824/25 nach Zeven um die trigonometrische Landesaufnahme des Königreiches abzuschließen. Vom Kirchturm der St.-Viti-Kirche aus nahm er Messungen vor.

Ab 1866, als sich Preußen das Königreich Hannover einverleibte, gehörte Zeven zur preußischen Provinz Hannover. Das bisherige Amt Zeven wurde 1885 zum Sitz des königlich-preußischen Landrates.

Die Einwohnerzahl blieb in dieser Zeit fast hundert Jahre lang konstant bei rund 1200. Die Bevölkerung nahm insbesondere wegen der Cholera und vielen Auswanderern nach Amerika nicht zu. Ein Aufschwung konnte erst Anfang des 20. Jahrhunderts verzeichnet werden. 1906 wurde eine Bahnstrecke von Zeven nach Rotenburg (Wümme) eröffnet und Zeven erhielt eine Straßenbeleuchtung in Form von Öllampen. Am 25. Oktober 1929 erhielt Zeven die Stadtrechte Der Landkreis Zeven bestand allerdings nur bis 1932. Er wurde aufgelöst und mit Bremervörde zu einem neuen Landkreis Bremervörde zusammengeschlossen.

Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Zeven 3233 Einwohner. Durch den Zuzug von Flüchtlingen hat sich diese Zahl nach dem Krieg fast verdoppelt. Die Stadt wurde von britischen Truppen besetzt, die sich ebenfalls in die Wohnräume einquartierten. So kam es zu einem großen Mangel an Wohnraum. In der Nachkriegszeit stand der Ausbau der Stadt im Vordergrund. Zeven entwickelte sich zu einem wichtigen regionalen Industriestandort.